1) Räumliches Verständnis

Die Fähigkeit, eine Form oder einen Gegenstand wahrzunehmen. Die visuelle Welt wird präzise beobachtet, wobei das Verhältnis von Raum und Zeit gefördert wird. In Capoeira entwickeln wir das Raumgefühl mit Bewegung ohne Körperkontakt und mit Körperkontrolle.

2) Sprachliches Verständnis

Die Gabe der Sprache ist universell und ihre Entwicklung bei Kindern ist in allen Kulturen konstant. Bei Capoeira ist das nicht anders, der Teilnehmer lernt, sich auszudrücken und sich selbst und andere zu hinterfragen, immer mit dem Ziel des Zusammenwachsens der Gruppe.

3) Mathematisch-logisches Verständnis

Beim begabten Individuum ist der Prozess zur Problemlösung überraschend schnell.  Bei der Entwicklung des „Capoeira Spiels“ entstehen Situationen, in denen List, Schnelligkeit und Bogenreflexaktionen angewendet werden. Geschwindigkeit und Reaktion sind augenblicklich: Angriff und Verteidigung, Frage und Antwort.

4) Musikalisches Verständnis

Dies zählt als autonomer intellektueller Bereich. Um die Funktion der Rhythmen bei der musikalischen Arbeit einschätzen zu können, braucht der/die Einzelne numerische Grundkenntnisse, um seinen/ihren musikalischen Rahmen zu erweitern und damit sein/ihr musikalisches Verständnis stetig weiter zu entwickeln. Capoeira ist die einzige Kampfkunst, deren Bestandteil Musik ist.

                                             Musik ist die wichtigste Grundlage: die Teilnehmer respektieren den von der

                                            "bateria" gespielten Rhythmus, erkennen die Art der Spielweise oder das Lied                                                   und reagieren entsprechend auf die geforderte Aktion. Das Spiel wird immer                                                  dem Rhythmus angepasst. Im Gegenzug spielt das Orchester aufmerksam                                                        und improvisiert entsprechend der Ereignisse in der "Roda".

5) Kinästhetische Körperverständnis

Die Fähigkeit reflexartig gerichtete Bewegungen unbewusst auszuführen. Diese Fähigkeit entwickelt sich schon frühzeitig bei Kindern. Kunst, Tanz, Sport, all das ist Capoeira und noch viel mehr. Bewusste progressive körperliche Entwicklung, zusammen mit Körperbeherrschung, Kraft, Ausdauer und Flexibilität.

6) Zwischenmenschliches Verständnis

Basierend auf der Fähigkeit, die Unterschiede zwischen anderen wahrzunehmen, ihre Absichten und Wünsche durch die Wahrnehmung verschiedener Gesichtsausdrücke, z. Bsp. einer „wilden“ oder „glücklichen“ Mimik. Zum Zeitpunkt des Spiels ist der Gemeinschaftssinn und die Unterscheidung der Spielweise z. Bsp. „sanft“, „mutig“ oder „verspielt“ situationsabhängig. Die emotionale Kontrolle untereinander wird gefördert.

 7) Interpersonales Verständnis

Die Fähigkeit die eigenen Gefühle zu kontrollieren und sich selbst zu kennen. Während des Trainings bzw. beim Einsteigen in die "roda“, wo man buchstäblich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht, lernen wir mit der Scham umzugehen, einen Fehler zu machen oder etwas zu vergessen. Das Selbstwertgefühl wird gesteigert und das Wesen entfaltet sich.

8) Naturistisches Verständnis

Die afrikanischen Sklaven lebten in Harmonie mit den Tieren, kannten sich gut im Dschungel aus und nutzen den Dschungel sogar, um sich in Hinterhalten zu organisieren, um ihre Unterdrücker zu fangen. Wie auch die Urvölker, konnten sie die giftigen Pflanzen von den Heilpflanzen unterscheiden. Bei der Herstellung von Instrumenten brauchte man sehr gute Kenntnisse der notwendigen Materialien, wie z. Bsp. das Berimbau-Holz (Biriba und andere)

9) Bildliches Verständnis

Die Fähigkeit mit Designs zu arbeiten. Wir versuchen den Rhythmus auszudrücken, auszuführen oder zu gestalten und durch Linien Gefühle oder Gelerntes in Bezug auf diesen bestimmten Moment auszudrücken.

10) Kontextuelles Verständnis

Sensibilisierung auf den bestehenden oder erwähnten Zeitraum, wie die Geschichte von Capoeira: der Ursprung und die Prozesse kultureller Pluralität ziehen eine geschichtsnahe Parallele.

11) Parapsychisches Verständnis

Nach körperlich schwerer Arbeit drückten die freiheitssuchenden Sklaven ihre Klage mit dem Spiel des Berimbau, einem einseitigen Instrument, aus. Abgesehen von der Spiritualität, hat Capoeira nichts mit einer Religion zu tun, sondern ist mehr ein Gedanke positiver Schwingungen des Spielers für den Gegenspieler und die Bewunderung des Meisters, mit dem man sich identifiziert.